Bilder von der ersten Aufführung am Dienstag
Bilder von der zweiten Aufführung am Mittwoch
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Was macht ein gutes Schüler-Musical aus? Eingängige Melodien und Lieder, mitreißende Rhythmen, ein witziger Text mit vielen ironischen Einwürfen, viele fantasievoll kostümierte Haupt- und Nebendarsteller, ein buntes und einfallsreiches Bühnenbild mit verblüffenden Special-Effects sowie routinierte Instrumentalisten. Alles war vorhanden! Und nicht zu vergessen eine mitreißende Initiatorin, die alles mit Engagement und Energie koordiniert, bündelt und das Ergebnis mit allen Mitwirkenden einem bis zum Schluss begeistertem Publikum präsentiert.
Zum Ende und als musikalischer Höhepunkt des Schuljahres ging das Musical „Ali Baba und die 40 Räuber”, dessen Text und Musik 1985 von dem Hamburger Lehrer und Komponisten Wolfgang Fricke (1933-2005) geschrieben wurde, zweimal erfolgreich über die Bühne der Alten Halle der ASS.
Die Handlung des bekannten orientalischen Märchens wurde in dieser Fassung etwas modernisiert:
Zufällig entdeckt der arme Holzsammler Ali Baba mit seiner Suleika (Sena Coskün / Florentina Kiwus) eine geheimnisvolle Räuberhöhle, in der der erfolgreiche Räuberhauptmann Abdullah (in Personalunion dargestellt von Edona Zeciri und Jyn Ping Au) die “Ersparnisse” aus Diebestouren, Steuerhinterziehung, Fälschungen und Alkoholschmuggel aufbewahrt. Die Höhle lässt sich bekanntermaßen mit einem „Brötchen-Spruch” bequem öffnen und verschließen; und Ali Baba kann sich den Spruch gerade noch merken. Aber da er bescheiden ist, nimmt er sich nur einen kleinen Teil des Schatzes heraus. Doch der Räuberhauptmann bemerkt den Einbruch schnell und sucht den Dieb.
Ali Baba wurde von Samar Angourani und in der 2. Aufführung von Ian Hartmann dargestellt. Hier fiel besonders Samar auf, die den ersten Solo-Song „O Suleika” mit ihrer rauchig-jazzigen Stimme faszinierend interpretierte.
Unvorsichtigerweise hat Ali aber seinem reichen und gierigen Bruder Kasim (Berkay Coskün / Patrick Schwenk) das Zauberwort zur Räuberhöhle verraten. Als dieser versucht, sich die Taschen mit lauter wertvollem Diebesgut (Gold, Aktien, Geld, Schmuck sowie iPods und iPads) zu füllen, wird er von den Räubern überrascht und “aus Versehen” geköpft. Seine Witwe sorgt sich jedoch um ihre Hinterbliebenenrente und lässt Kasim wieder von Schneidern (Melissa Özer, Sabrina Schwenk, Aleyna Yildiz, Sabrina Hildebrand) zusammennähen und aufbahren.
Schließlich kommt der Räuberhauptmann Abdullah dem armen Ali auf die Spur. Auf einem Fest will er Ali listig beseitigen. Aber dieser durchschaut den Hinterhalt und kann sich retten: Die Räuber werden auf originelle Weise entsorgt. Der reuige Abdullah darf also mit ins schwungvolle Finale einstimmen.
Darüber hinaus trat auch eine Gruppe von Bauchtänzerinnen auf, die von Jasmina Ruzic geleitet wurde. Neben den vielen Räubern (Kl. 5) traten noch in vielen Szenen der Backgroundchor (Samar Angourani, Marcel Bischoff, Jan Füssel, Sabrina Hildebrand, Florentina Kiwus, Ina Müller, Janine Volk, Esra Cebi, Young Chae Lim) und der Bühnenchor (Fidel Lippek, Sabrina Schwenk, Leo Skoberne, Jannik Kratky, Luca Alempic, Saskia Schneider, Mike Neumann) in Erscheinung.
Das Orchester bestand aus Schülerinnen und Lehrern der ASS: Lara Götz (Flöte), Hermann Jörg (Klarinette), Sebastian Krämer (Posaune/Keyboard), Frederike Schneider (Violoncello) und Laura Krüger (Schagzeug). Besonders hervorgehoben werden muss auch Herr Andreas Walke, der als Gast den sehr komplexen Klavierpart souverän ausführte.
Auf einer Nebenbühne intonierte ein Streichorchester (Sabrina Hildebrand, Qudsia Tabassam, Young Chae Lim, Daniela Jacobsohn und Frau zu Löwenstein) den ergreifend traurigen Trauermarsch im 2. Akt.
Bühnenbild und Kostüme wurden unter der Leitung von Frau Grimm hergestellt und angefertigt. Die technische Betreuung der Aufführungen übernahmen zuverlässig Benjamin Ebert, Meike Weigel, Jonas Gehrunger, Alexander Koshovy, Patrick Schwenk und Lukas Löffler (Licht). Die Leitung der Licht-AG hatte Daniel Müller von der Oper Frankfurt. Benjamin Ebert und Hakan Cüldür waren für dir Tontechnik verantwortlich und als Regieassistent und Souffleur war Julius Braunsberger unentbehrlich. Die musikalische Leitung, die Inszenierung und die Gesamtleitung lag in den Händen von Frau zu Löwenstein.
Am Schluss dieser Ausführungen soll ein uneingeschränktes Lob an die vielen Mitwirkenden für ein einmaliges Theatererlebnis stehen! Sie haben alle viel Zeit, Mühe und Engagement in dieses Projekt fließen lassen. Und das Ergebnis war ein wunderbares Erlebnis für alle Beteiligten!
[Lm, 7/2012]
Bilder von der ersten Aufführung am Dienstag (Fotos: D. Lemmermann und B. Grimm)